Projekt „Wildwiese am Gymnasium am Neandertal“ 

Die Garten-AG in Aktion im Schulgarten

Unser Projekt startete im Jahr 2020, da unsere Schularten-AG mit der Pflege unseres Schulgartens soweit vorangeschritten war, dass wir noch Zeit, Lust und Energie für ein neues Projekt hatten. Da für eine Nutzung und Gestaltung nur noch die Flächen unmittelbar an der Südfassade des Schulgebäudes zur Verfügung standen, entschlossen wir uns, eine Wildwiese anzulegen. Der Naturschutz stand dabei im Vordergrund: Ein neuer Lebensraum für Insekten und heimische Pflanzen sollte hier entstehen, wo vorher nur eine öde Rasenfläche bestand, die von der Stadt Erkrath gepflegt wurde. 

Das Nützliche sollte mit dem Praktischen verbunden werden, da dieses Biotop auch für den Biologie-Unterricht genutzt werden sollte. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass die Bodenverhältnisse nicht sehr günstig waren, da bei der Anlage der Flächen auch Schutt verwendet wurde. Außerdem wuchs hier großflächig die Quecke. Mit vereinten Kräften gelang es schließlich, die Bedingungen für eine erste Wildblumen-Aussaat zu schaffen, die dann vor den Ferien ausgebracht wurde. Das Bewässern in den Ferien musste organisiert sein, damit die ersten zarten Keimlinge nicht verdorrten. Im Spätsommer war dann schon eine schöne Pflanzendecke vorhanden.  

Erst im darauffolgenden Jahr blühte es schließlich vielfältig, Margerite, Lichtnelke, Johanniskraut, Klatschmohn und weitere Schmuckstücke sorgten für eine farbenfrohe Vielfalt. Die ersten Bestimmungsübungen konnten somit durchgeführt werden. 

Margerite & Co. in der Wildwiese

Anfang Mai 2022 folgte dann der Schock: Die Gärtner der Stadt mähten in Unkenntnis unseres Projektes die Wildwiese nieder. Dementsprechend war es um die Blütenvielfalt schlecht bestellt. 

Unsere neue zweite Wildwiese im ersten Jahr.

Neues Saatgut wurde beschafft und das Ergebnis war mäßig, da nun die Gräser dominierten. Infolgedessen und durch Saatgutschenkungen des Netzwerkes Schulgarten im Kreis Mettmann wagten wir, ein zweites Beet anzulegen, was in 2023 in die Tat umgesetzt wurde, unter ähnlichen Umständen wie schon im Jahr 2020. Ein erstes Erblühen war auch im gleichen Jahr noch sichtbar, darunter auch Ringel- und Kornblumen.

Nun warten wir gespannt auf den Frühling im neuen Jahr. Zwei Erkenntnisse haben wir auf jeden Fall: Man benötigt planerisches Handeln und Stehvermögen für ein derartiges Projekt und man lernt jedes Jahr dazu. 

 

Michael Paris, Biologielehrer und Leiter Natur-AG