Lernzeiten im Schulalltag

Der Stundenplan im laufenden Schuljahr weist neben dem Fachunterricht die sogenannten „Lernzeiten“, die ebenfalls Unterrichtszeit sind, aus. Sie finden täglich in der ersten Stunde, an den Langtagen (Mo, Mi, Do) zusätzlich in der 4. Stunde, statt und sind für alle Schülerinnen und Schüler der Sek I verpflichtend. Wie bisher bietet das GymNeander darüber hinaus in Lernzeiten plus bis 16 Uhr die Möglichkeit, Aufgaben unter Aufsicht von qualifiziertem Fachpersonal zu beenden oder weiterzuführen.

Ein Drittel der Unterrichtszeit aller Fächer wird in die Lernzeiten verlagert. Ein Teil der Unterrichtsinhalte muss nun selbstständig und eigenverantwortlich während der Lernzeiten erarbeitet werden. Damit die Schülerin oder der Schüler weiß, welche Inhalte, bis zu welcher Unterrichtsstunde, auf welche Weise erarbeitet werden müssen, wird dies von der Lehrkraft in einem sogenannten „Lernplan“ für das jeweilige Fach ausgewiesen. Der Lernplan enthält in der linken Spalte eine Übersicht über die Unterrichtsinhalte des weiterhin stattfindenden „regulären“ Unterrichts. In der mittleren Spalte finden sich die parallel dazu selbstständig zu erarbeitenden Aufgaben und in der rechten Spalte mögliche freiwillige Aufgaben. Ein Lernplan gilt in der Regel für eine Lernphase von fünf Wochen.

Mit dem Wissen um die in den Lernplänen für das jeweilige Fach ausgewiesenen Aufgaben und Bearbeitungsfristen geht die Schülerin oder der Schüler in die Lernzeiten. Sie oder er entscheidet selbst, in welcher Lernzeit, welche Inhalte, mit wem, bei welcher Lehrkraft, in welchem Raum bearbeitet werden. Dabei kann es sein, dass manche Aufgaben in einem Fachraum erledigt werden müssen, z.B. weil ein physikalischer Versuch durchgeführt werden muss. Vielleicht erfordern die Aufgaben auch die Unterstützung der eigenen Fachlehrerin oder des eigenen Fachlehrers, weil nur dort besondere Hilfestellung zu einer Aufgabe gegeben werden kann. Ansonsten ist es möglich, die Aufgaben bei jeder anderen Lehrkraft zu bearbeiten, unabhängig davon, ob diese das bearbeitete Fach beziehungsweise die Schülerin oder den Schüler unterrichtet. Bei Fragen oder Problemen stehen alle Fachlehrkräfte und die anwesenden Schülerinnen und Schüler während der Lernzeiten zur Verfügung. Die Unterrichtsinhalte, die in den Lernzeiten erarbeitet werden, sind für den Unterricht im Klassen- oder Kursverband von Bedeutung. Die Schülerin oder der Schüler muss die Lernzeiten genau planen und darauf achten, für wann welcher Inhalt erarbeitet sein muss und im „regulären“ Unterricht benötigt wird.

Was in den Lernzeiten zu lernen ist, wird auch in Klassenarbeiten, mündlichen Prüfungen, Tests etc. überprüft und bildet die Grundlage für das weitere Vorankommen im Unterricht und die abschließende Leistungsbeurteilung. Die Schülerin oder der Schüler ist also ggf. mit Unterstützung der Lehrkräfte oder anderer Schülerinnen und Schüler selbst dafür verantwortlich, dass die Inhalte in der vorgegebenen Zeit bearbeitet und gelernt werden. Deswegen ist eine vorausschauende Planung vor Beginn einer neuen Woche wichtig!

Unterstützung für diese vorausschauende Planung der Aufgabenbearbeitung bietet das Klassenleitungsteam. Jede Schülerin und jeder Schüler bespricht mindestens einmal pro Woche mit seiner Klassenlehrerin oder seinem Klassenlehrer die Planung der Lernzeiten in der folgenden Woche (Wann muss in der nächsten Woche welche Aufgabe fertig sein? Wann muss welche Aufgabe unbedingt in einem Fachraum oder bei der Fachlehrerin / dem Fachlehrer erledigt werden? In welcher Lernzeit ist die Fachlehrkraft anwesend? …).

Hier soll ebenfalls auf die vergangene Woche zurückgeblickt werden (Welche Aufgaben wurden erledigt, welche noch nicht? Sind alle Anwesenheitsstempel vorhanden? Wurde Fehlen durch die Eltern entschuldigt? …). In der Oberstufe übernehmen die Klassenleitungsaufgaben die sogenannten Tutoren. Jeder Schülerin/Jedem Schüler wird eine Tutorin/ein Tutor zugeordnet. Diese gelten als Ansprechpartner in allen Fragen des Lernens. Eine Besonderheit für die Oberstufe bieten die „vertikalen“ Lernzeiten. Alle Schülerinnen und Schüler der Oberstufe müssen eine festgelegte Anzahl an Lernzeiten besuchen. Diese sind bereits in ihren individuellen Stundenplänen ausgewiesen. Lernzeiten können auch während Spring- oder EVA-Stunden besucht werden und zählen somit auf dem persönlichen Lernzeitenkonto. Die Stempel im Lernzeitenplaner sind von den Lehrkräften in die jeweilige Stunde (weißes Feld) zu setzen. Für den Nachweis, dass pro Woche mindestens die korrekte Anzahl an Lernzeiten besucht wurde, sind die Schülerinnen und Schüler selbst verantwortlich – die Tutoren kontrollieren dies.

Alle Fachlehrkräfte haben in Ausnahmefällen, die mit dem Vertretungsteam abgesprochen werden, die Möglichkeit, sogenannte „gebundene Lernzeiten“ festzulegen. Hierbei bestellen sie einzelne Schülerinnen und Schüler oder eine ganze Lerngruppe in bestimmte Lernzeiten in ihren Fachraum. Zum einen kann hierbei vorher ausgefallener Unterricht (z.B. durch Krankheit) nachgeholt werden, zum anderen kann eine zeitintensive Aufgabe beendet werden.